Unternehmensnachfolge in Westbrandenburg: Diese Thematik wurde in der vor einigen Jahren erstellten Fachkräftebedarfsanalyse der Wirtschaftsregion Westbrandenburg als wichtige Aufgabenstellung identifiziert. „Aus diesem Grund möchte die Wirtschaftsregion dieses Thema immer wieder bespielen und über das Netzwerk Unternehmenskultur Angebote schaffen, um über das Thema bestmöglich zu informieren und Akteure in der Region zu vernetzen“, sagte Frau Dorit Stawecki als Leiterin der Fachgruppe Wirtschaftsförderung der Stadt Brandenburg an der Havel zur Begrüßung des Online-Seminar „Unternehmensnachfolge in Krisenzeiten“ am Mittwoch, dem 17. Juni 2020.
Frank Robby Wallis von der Brandenburger Bank führte mit einem Vortrag in das Thema der Unternehmensnachfolge ein und machte deutlich, dass es viele Komplexitäten bei der Übernahme bzw. Übergabe eines Unternehmens gibt. „Das beginnt bei den emotionalen Herausforderungen um das Lebenswerk und führt weiter über Fragen der Rechtssicherheit, Unternehmensbewertung bis hin zur Preisfindung“, sagte das Vorstandsmitglied der Brandenburger Bank. Dabei sei es wichtig zu wissen, dass es nicht den einen Unternehmenswert gibt und es gelingen muss, verschiedene Akteure wie Finanzierer und Steuerberater in den Prozess zu integrieren.
Als praktischer Experte stand im Online-Seminar Paul Dührkopp von Dührkopp Energieanlagenbau zur Verfügung, der von seinen persönlichen Erfahrungen bei der Nachfolge berichtete. „Während man vor allem jungen Leuten die Chance geben sollte, ein Unternehmen zu übernehmen, bedarf es auch Mut zur Unternehmensnachfolge“, so der Jung-Unternehmer. Dabei seien auch Leidenschaft für Themen, die einen interessieren, wichtig. Bei Dührkopp Energieanlagenbau sei man bundesweit viel unterwegs und steht immer wieder vor großen Projekten im Bereich Heizanlagenbau.
In Krisenzeiten allerdings steht auch das Thema Unternehmensnachfolge vor besonderen Herausforderungen, wobei Frank Robby Wallis die Lage für die Region trotzdem äußerst positiv einschätzt: „Wir sehen die Situation grundsätzlich optimistisch, da die Region sehr gut an die Metropolregion Berlin-Potsdam angebunden ist und es eine diversifizierte Wirtschaftsstruktur im Mittelstand existiert, die jetzt zum Vorteil werden kann“, so der Finanzierungsexperte der Brandenburger Bank. Paul Dührkopp merkte abschließend an, dass die Wirtschaftsregion eine wahnsinnig tolle Region mit spannenden Unternehmen und interessanten Projekten in einer vor Lebensqualität sprudelnden Umgebung sei. Bevor das Online-Seminar in einem informellen Rahmen mit lockeren Gesprächen an die Experten ausklingen konnte, verwies Frau Leona Heymann vom Regionalcenter der IHK Brandenburg an der Havel noch auf die Netzwerkpartner des Netzwerks Unternehmenskultur, das weiterhin als Ansprechpartner für das Thema Unternehmensnachfolge fungiert.