Premnitz – Eine Stadt voller (Wasserstoff-)Energie

Die Stadt Premnitz schmückt sich seit langem mit dem Beinamen „Stadt voller Energie“. Im Premnitzer Industriepark wird folglich neben der Verarbeitung von Kunststoffen und der Herstellung chemischer Erzeugnisse auch Energie erzeugt. Diesem Branchenmix soll nun ein weiterer wichtiger Baustein hinzugefügt werden.

Mittels eines Letter of Intent (LOI) hat die Stadt am 14.01.2021 ihre Absicht erklärt, als Akteurin eines möglichen Technologie- und Innovationszentrums für Wasserstoff Berlin-Brandenburg mitwirken zu wollen. Zwischenzeitlich hat sie die Funktion einer sogenannte Multiplikatorin als Teil der Konzeptskizze des bundesweiten Wettbewerbes erworben. Neben der Stadt selbst erklärte auch die Neue Energien Premnitz GmbH, sie werde als Praxispartner der Wasserstoffinitiative beitreten.

Unabhängig vom Ausgang des Standortwettbewerbes beabsichtigt die Neue Energien Premnitz GmbH, als Teil der Richter Unternehmensgruppe, eine großindustrielle Wasserstoffproduktion in Premnitz zu realisieren. Das ehrgeizige Projekt trägt den Namen „Havelstoff“.

Es ist der Aufbau einer Anlage zur Produktion von Industriegasen unter thermischer Verwertung von nicht recycelbaren Wertstoffen, mit einer Investitionssumme von insgesamt 70 Mio. Euro geplant. Für diesen Zweck hat das Unternehmen bereits mehrere Grundstücke im Industriepark Premnitz (ca. 12 ha) erworben. Die Firma beabsichtigt, gemeinsam mit ihrem schwedischen Partner PLAGAZI A CLEANTECH COMPANY, in einem neuen und innovativen Verfahren Wasserstoff (H2) sowie flüssiges Kohlendioxid (CO2) herzustellen.

Am 23.04.2021 wurde der Bundestagsabgeordnete und Innovationsbeauftragter „Grüner Wasserstoff“ der Bundesregierung, Herr Dr. Stefan Kaufmann vor Ort über den aktuellen Projektstand informiert. Demnach plant die Neue Energien Premnitz GmbH nach erfolgtem Produktionsstart auf dem ehemaligen Viskose-Gelände im Industriepark jährlich rund 7.500 Tonnen H2 mit einer Reinheit von 99,999 % herzustellen und gleichzeitig etwa 100.000 Tonnen flüssiges CO2 zu produzieren. Das vorgestellte Verfahren sei umweltfreundlich und helfe dabei, regionale Müllhalden zu verhindern. Dr. Stefan Kaufmann folgte den Ausführungen mit großem Interesse und sicherte seinen erneuten Besuch bei Eröffnung der Anlage in Premnitz zu.

Die Stadt Premnitz im Landkreis Havelland ist zudem Partner der Wirtschaftsregion Westbrandenburg. Nirgendwo sonst kommen die verschiedenen Mobilitätsformen so zusammen und wird die gesamte Wertschöpfungskette von grünem Strom bis zur Mobilitätsanwendung abgebildet, wie in der havelländischen Region.