“Den Standort für die Zukunft gestalten. Die nächsten Generationen stärken.”

Unter dem Motto “Den Standort für die Zukunft gestalten. Die nächsten Generationen stärken.” fand am Montag, den 11.09.2023 im Paulikloster Brandenburg an der Havel die Standortentwicklungskonferenz der Wirtschaftsregion Westbrandenburg statt.

Neben den rund 70 teilnehmenden Wirtschaftsvertreterinnen und Wirtschaftsvertretern verdeutlichten Oberbürgermeister Steffen Scheller, Stadt Brandenburg an der Havel / Bürgermeister Jörg Zietemann, Stadt Rathenow / Bürgermeister Ralf Tebling, Stadt Premnitz / Dr. Steffen Kammradt, Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) / Johannes Ginten, Industrie und Handelskammer Potsdam (IHK Potsdam) und Dr. Christiane Herberg, Handwerkskammer Potsdam (HWK Potsdam) aktuellen Entwicklungen und Pläne zur Standortentwicklung. Das Gewerbe- und Industrieflächenkonzept für das Land Brandenburg und die IHK-Studie „Gewerbegebiete der Zukunft“ bildeten weitere Schwerpunkte.

Zentraler Anlass der Konferenz ist die bestehende Notwendigkeit zur Ausweisung neuer und zur Erweiterung bestehender Industrie- und Gewerbeflächen. Strategien zur Flächenentwicklung und die Arrondierung von Potentialflächen müssen zukunftsrobust ausgerichtet sein, um die Wirtschaftskraft in der Region zu stärken und zu erhalten.

Eine der größten Herausforderungen in der Region ist die strukturelle Transformation, die durch den Wandel in der Klima- und Energiewirtschaft und den Rückgang der traditionellen Industriezweige entsteht. Die Region setzt verstärkt auf die Förderung von innovativen Technologien und die Stärkung der wissensbasierten Branchen. Gemeinsames Ziel ist es, eine effiziente und gemeinwohlorientierte Nutzung der noch verfügbaren und neu zu entwickelnden Flächen zu realisieren.

Dr. Steffen Kammradt (WFBB) betonte die Bedeutung von Gewerbe- und Industrieflächen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung und ging näher auf das steigende Verhältnis von Angebot und Nachfrage für große Industrieprojekte ein. Im Land Brandenburg gäbe es insgesamt derzeit nur Flächen, die zusammen 1,8-mal so groß sind wie der Flughafen BER und für Ansiedlungen zur Verfügung stehen. Schnell verfügbare Flächen über 50 Hektar sind hingegen nicht mehr vorhanden.

Johannes Ginten (IHK Potsdam) legte anhand der IHK-Studie „Gewerbegebiete der Zukunft“ dar, wie bestehende als auch neue Gewerbegebiete fit für die Zukunft gemacht werden. Standortentwicklung ist eine Chance für Alle, gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Dr. Christiane Herberg (HWK Potsdam) sprach über die Entwicklung von Programmen, um Fachkräfte im Handwerk auszubilden und zu fördern. Dies trägt zur Stärkung der lokalen Arbeitskräfte bei und erhöht die Attraktivität der Region für Unternehmen. Einen wichtigen Aspekt bildete auch die Unternehmensnachfolge, da viele Handwerksbetriebe in der Region Westhavelland in den kommenden Jahren einen Generationswechsel erleben werden.

Im Rahmen der Konferenz wurden die strategisch und perspektivisch bedeutsamen regionalen Standortentwicklungsprojekte als auch Wachstumsförderungsmaßnahmen in der Wirtschaftsregion Westbrandenburg verdeutlicht. So skizzierten Oberbürgermeister Steffen Scheller zusammen mit den Bürgermeistern Jörg Zietemann und Ralf Tebling diverse Möglichkeiten vorhandene Flächen zu entwickeln und neue Flächen zu schaffen.

Oberbürgermeister Steffen Scheller sieht das Wachstum in der Erweiterung des Gewerbegebietes Schmerzke, aber auch in der bis 400 Hektar großen Planungsfläche an der A2 hinter dem Ort Paterdamm in Richtung Lehnin. Auch wies er auf das enorme Potential der Entwicklungsfläche „Magdeburger Straße Nord“ hin. Bürgermeister Jörg Zietmann sieht weitere Potentiale der Gewerbeflächenentwicklung am Standort Rathenow in der Fertigstellung der A 14, dem Bau der neuen Bundesstraße B 102 und der Verbesserung der Bahnanbindung (Erhöhung der Taktung). In der Industriestadt im Grünen – Premnitz – gibt es nach Angaben von Bürgermeister Ralf Tebling im Ergebnis des Standortsuchlaufes durch das Land Brandenburg für gewerblich-industrielle Großstandorte zwei geeignete Flächen im westlichen Havelland: „Großwudicke, Gemeinde Milower Land“ und die “Flächenerweiterung des IPP”.

Bei den „Interaktiven Thementischen“ konnten sich die Unternehmerinnen und Unternehmer mit Expertinnen und Experten der Wirtschaftsregion Westbrandenburg austauschen und auch Probleme offen ansprechen. Bei den Arbeitsgruppen ging es um das „Bau und Planungsrecht“, die „Fachkräftegewinnung und -sicherung“ als auch, dass die Themen „Transformation und Digitalisierung“ und „Unternehmensnachfolge“ diskutiert wurden.

Zum Abschluss der Konferenz konkretisierte Oberbürgermeister Steffen Scheller noch einen weiteren wichtigen Punkt. Neuansiedlungen und neue Gewerbegebiete werde es nur geben, wenn dies im Einklang mit den Gesetzen bezüglich des Umwelt- und des Naturschutzes stehe.

Die Konkretisierung der Vorhaben ist der nächste Schritt, um die Standortentwicklung in den Städten Brandenburg an der Havel, Rathenow und Premnitz weiter voranzutreiben. Es ist wichtig, klare Ziele zu definieren, die in Abstimmung mit den ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten stehen. Dabei müssen auch innovative Technologien und nachhaltige Praktiken einbezogen werden, um den Anforderungen einer sich ständig wandelnden Welt gerecht zu werden. Der Städteverbund Westbrandenburg ist sich einig: Gemeinsame Kräfte müssen gebündelt werden, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit für die Region zu erhalten. Auch die Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft sind gefragt, ihre Bedürfnisse klar zu formulieren und diese zum Ausdruck zu bringen.

MM